Dienstag, 22. März 2016

"Sadako will leben" - Was hat ein Jugendbuch mit dem fünften Jahrestag von Fukushima zu tun?

Hitze, blendende Helligkeit, orkanartiger Sturm, Rauch, Feuer, Schreie ....eindrücklich beschreibt Karl Bruckner den Abwurf der ersten Atombobe über Hiroshima in seinem Buch "Sadako will leben". Am Beispiel der jugendlichen Sadako erfährt der Leser die Auswirkungen und Spätfolgen der atomaren Strahlung auf den Menschen. Im Erscheinungsjahr 1961 legte dieser Jugendroman ein aufrüttelndes Zeugnis gegen den atomaren Krieg ab. Heutzutage mögen manche Passagen ein wenig pathetisch klingen, denn wir erwarten in Jugendbüchern eher schnoddrige Sprache und Lässigkeit im Ausdruck, doch das schmälert nicht die Aktualität und Brisanz des Werks.
Jahrelang war dieser Roman vergriffen, doch endlich wurde er 2005 neu aufgelegt. In welchem Zusammenhang steht nun dieses Antikriegsbuch mit Fukushima? Schon Robert Jungk hat darauf hingewiesen, dass die sogenannte "friedliche Nutzung der Atomkraft" nur ein Nebenprodukt der Erforschung und Entwicklung der Atomwaffen war. 
Dass eine der größten Atomkatastrophen der Neuzeit in Japan passierte, in dem Land, in dem die ersten Atombomben fielen, macht deutlich, dass das Gedächtnis der Menschheit sehr kurz ist, vor allem im Verglein mit den Zeitspannen, in denen radioaktiver Abfall strahlt und so sicher wir möglich unter Verschluss gehalten werden sollte.

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