Sonntag, 15. Mai 2016

Volxmusik Teil 3 "bratfisch"

Vor kurzem bin ich auf eine Band aus Wien aufmerksam geworden. Die vier jungen Männer treten auf unter dem Namen "bratfisch", und ihre Musik nennen sie "Weltstadtmusik" auf ihrer zuletzt erschienen CD "Aus heiterem Himmel". Der Klang des Wienerlieds ist ein paar Takte lang zu hören, aber die Schrammelseligkeit wird bald gebrochen und mündet in moderneren Stilen. 
Der Sänger der Band, Matthias Klissenbauer, kann (und will) seine Herkunft nicht verleugnen; er singt wienerisch mit einer leicht angerauhten Stimme. Gleich das erste Lied ist eine Melange aus Wiener Dialekt und französischen Floskeln, die mit Wiener Akzent gesprochen werden - sehr charmant. Es gibt auch Tracks mit Texten, die slawisch sind, aber weder tschechisch noch slowakisch (was die geographische Nähe zu Wien suggerieren könnte), sondern eher südslawisch, denn die Musik weist eindeutig in Richtung Balkan. Leider sind weder der Originaltext noch die Übersetzung  abgedruckt. Zur CD "Unter Wasser", die davor erschienen ist, gibt es allerdings schon ein Begleitheft mit Hinweisen zu den Liedern und Stücken. "Vanillekipferlmond", ein Lied mit originellen sprachlichen Bildern, wird mit fernöstlichen Anleihen eingeleitet.
Auch die meisten Instrumentalstücke erzeugen für mich eine Atmosphäre der Leichtigkeit und fordern geradezu zum Tanz auf. Der "Herrenseer Landler" z. B. tritt zunächst im Lokalkolorit auf, aber dann mischen sich Elemente des Balkan und Klezmer drein. Auch "Plan B" ist ein mitreißendes Stück, in dem alle Instrumente zu Wort kommen und abwechslungsreich agieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen